Reisetagebuch-Bali: Tag 6
Heute sind wir etwas früher aufgestanden! Nach einem köstlichen Frühstück und viel Kaffee (denn ohne Kaffee bin ich nicht funktionstüchtig) brachen wir mit Kadek zum sagenumwobenen Wasserfall „Air Terjun Yeh Mampeh“ auf. Lucca war super happy, dass ihre Freunde Kadek und Kuman mitdurften. Wir packten alles Nötige ein und machten uns auf den Weg. Nach einer knappen Stunde Fahrtzeit samt Zwischenstopp im Supermarkt kamen wir endlich an.
Nun begann der eigentliche Spaß: der Fußmarsch zum Wasserfall. Die Kinder sprangen los wie kleine Bergziegen, mit Jürgen hinterher, der versuchte, Schritt zu halten. Ich hingegen schlenderte gemütlich hinterher, genoss die Ruhe und die wunderschöne Umgebung und bekam dabei eine exklusive Privatführung von Kadek. Der Mann kennt wirklich jeden Baum und jede Pflanze, und ich lauschte fasziniert seinen Geschichten. Und natürlich knipste ich dabei viele Fotos!
Spät, verschwitzt und ein bisschen außer Atem kam ich schließlich auch am Wasserfall an. Und wow! Das Bild, das sich mir bot, verschlug mir regelrecht die Sprache. So ein Naturschauspiel habe ich noch nie gesehen. Es war atemberaubend! Jürgen und Lucca waren schon mitten in der Action, hatten sich die Badeklamotten angezogen und kletterten den Wasserfall hoch. Ich stand einfach nur da und konnte mich nicht sattsehen.
Natürlich folgte ich ihnen, um Fotos zu machen. Die Gischt des Wasserfalls war ziemlich stark und ich wurde dabei ordentlich nass. Aber hey, so musste ich nicht ins Wasser und wurde trotzdem abgekühlt. Ein Win-Win-Situation!
Nach kurzer Zeit beschlossen auch die beiden Mädels, Lucca ins Wasser zu folgen, und die drei hatten einen Riesenspaß. Kadek setzte sich dann auch kurzerhand ins kühle Nass und begann, einen Turm aus Steinen zu bauen. Auch Jürgen probierte sich als Baumeister, jedoch fiel sein Kunstwerk im Vergleich etwas mickrig aus. Es war einfach herrlich, und das Beste: Es waren kaum Besucher dort. Jürgen, der Abenteurer, stellte sich mutig unter den Wasserfall. Ich fotografierte fleißig und ärgerte mich ein bisschen, weil ich meinen Selfie-Stick zu Hause vergessen hatte. Die herumfliegenden Schmetterlinge bildlich einzufangen stellte sich als echte Herausforderung heraus, aber ich schaffte es, ein paar halbwegs gute Fotos zu machen 😊.
Wir blieben bis eins dort und genossen einfach alles! Bevor wir uns auf den Weg zurück zum Auto machten, zeigten uns die Mädchen, wie man traditionell das Opferritual zelebriert. Lucca und ich gaben uns Mühe, alles richtig zu machen. Wir zündeten Räucherstäbchen für alle wichtigen Menschen in unserem Leben an (natürlich auch für Mutter Erde) und hatten einen sehr schönen Moment der Dankbarkeit. Einfach mal die Augen schließen und dankbar sein für das, was wir haben.
Auf dem Rückweg blieb Kadek für uns noch stehen, damit wir den Vulkan „Gunung Agung“ fotografieren konnten. Der nach wie vor aktive Vulkan ragt majestätisch durch die Wolken in den Himmel – ein Anblick, den man kaum in Worte fassen kann.
Zurück am Haus durften wir die älteste Tochter von Ilo zu ihrer Gamelan-Probe begleiten. Das freute natürlich Jürgen sehr – sein Musikerherz schlug sofort höher. Anfangs war es für Lucca und mich etwas befremdlich – die Kinder spielten laut durcheinander und wir konnten wenig damit anfangen. Doch als sich die Kinder eingespielt (oder besser gesagt: ausgetobt 😊) hatten, begannen sie miteinander zu musizieren und es klang plötzlich echt überraschend gut.
Müde gingen wir dann in unsere Zimmer und nach einer Dusche war mein erster Weg ins Restaurant – ich hatte mir aber sowas von eine Kanne Kaffee verdient! Jürgen und die Kinder sprangen – natürlich – ins Pool.
Ich genoss die Aussicht und den Kaffee und beschloss kurzerhand, unsere Freunde zu Hause anzurufen. Da wir am nächsten Tag mit Kadek zum Markt nach Amlapura mitfahren würden, haben wir früher zu Abend gegessen und sind schon um 9 ins Bett gegangen.
Dieser Tag heute war einfach herrlich. Ein Tag voller Abenteuer, neuen Erfahrungen und vielen Lachern. Ich kann es kaum erwarten, was morgen auf uns zukommt!